Presse Artikel

Hutmacherin macht Rennbahn unsicher!

 

Von Katrin Koch

 

 Dresden - Mit zwei Autos voller Hüte fuhr die Dresdner Modistin Katrin Westhäusler (43) am Sonntag auf der Galopprennbahn in Seidnitz vor. Über 100 handgearbeitete Kappen, Mützen, Sommerhüte und dekorierte Haarreifen präsentierte die Hutmacherin an ihrem Stand und bei einer Modenschau. An Publikum mangelte es ihr nicht. Zum Renntag, an dem es um den Großen Preis des Schillergartens ging, war die Rennbahn rappelvoll mit Besuchern. „Beim sechsten Renntag am 21. Oktober bin ich wieder vor Ort“, verspricht die Modistin.

Und wer am Stand nichts findet, kann sich ganz nach Wunsch den eigenen Hut arbeiten lassen.    04.09.2017 06:09

 

Tag 24

 

https://www.tag24.de/nachrichten/hutmacherin-macht-rennbahn-unsicher-328138


 

Im Historischen Rathaus gibt es dabei neben verschiedenen Expertenvorträgen rund um das Thema Krebs ein umfassendes Rahmenprogramm für die Besucher des Aktionstages. Im Café lassen sich Erfahrungen austauschen oder Lesungen verfolgen. Sach- und Fachliteratur lädt außerdem zum Stöbern ein - zur Verfügung stellt sie Simone Rolle von der Presse- und Buch-Filiale in der Neugasse. Nebenan in der Kreativecke können Fingerfertige verschiedene künstlerische Arbeiten ausprobieren. Dabei stehen unter anderem Heike Leupold vom Laden "Die Perlenfischerin" und Katrin Westhäusler vom Dresdner Hutgeschäft Modista Manufaktur mit Tipps zur Seite. Sie war 2006 selbst an Brustkrebs erkrankt und zeigt ihre daraus entstandene Hutkollektion "Hairless".

Zur Früherkennung bei Brustkrebs bietet der Aktionstag ein "Mamma-Care-Seminar" zur Selbstuntersuchung. Ein Höhepunkt des Tages ist die Fotoaktion. Blickfang ist dabei das lavendelfarbene Sofa, das zuvor an verschiedenen Stationen in Meißen aufgebaut wird. Darauf können sich die Besucher in Szene setzen lassen - auf Wunsch auch mit professionellem Makeup. Die Ergebnisse werden später in einer Ausstellung präsentiert.

Anmeldung oder Rückfragen zu den Vorträgen und dem Mamma-Care-Seminar an: Gleichstellungs- und Seniorenbeauftragte Gabriele Richter, gabriele.richter@stadtmeissen.de, Tel. 03521/46 74 81

Aus den Dresdner Neuesten Nachrichten vom 20.08.2014

 

DNN

http://www.dnn.de/Region/Umland/Gegen-den-Krebs-Onkologischer-Aktionstag-in-Meissen


 

 

Dresden

. Ein Dämpfer, ein Holzkopf, eine Schere, ein Fläschchen mit chemischer Steife und eine Prise Menschenkenntnis – So fertigt die Modistin Katrin Westhäusler in der „Modista Hut-& Mützenmanufaktur“ in Dresden aus den Materialien in ihren Händen Hüte für verschiedene Anlässe.

Seit 2010 kreiert die Hutmacherin Unikate für den Kopf. Dazu gehören Panama-Hüte aus Stroh, klassische Hüte mit verschiedenen Krempen und ausgefallene „Fascinator“, die mit oder ohne Haarreif ins Haar gesteckt werden. Eine Besonderheit sind spezielle Mützen für Frauen mit einer Krebserkrankung, die den Haaransatz kaschieren sollen.

Durch Erkrankung Wiedereinstieg in traditionelles Handwerk

Gelernt hat die Dresdner Hutmacherin das Feintäschnerhandwerk. Doch der Ausbildungsbetrieb ging während ihrer Lehre Konkurs. „Na dann lernen Sie doch Modistin“, empfahl ihr die Dame vom Arbeitsamt. Wie viele Menschen heute, konnte sich auch Westhäusler damals nichts unter dem Begriff vorstellen. Doch die Materialvielfalt und Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung gefielen ihr.

Nach dem Abschluss 1994 fand sie zunächst keine Anstellung in ihrem Beruf. Die Wende brachte eine Krebserkrankung. „Mit 32 Jahren wollte ich mich mit den vorhandenen Haarersatzmöglichkeiten nicht anfreunden“, erinnert sich die 44-Jährige. Mit ihren Kenntnissen aus der Ausbildung entwickelt sie spezielle Mützenmodelle für Frauen, die an Haarausfall leiden. Sie kaschieren den Haaransatz und sorgen optisch für Volumen.

Viele Arbeitsgeräte stammen aus Geschäftsaufgaben

In dem Atelier der Hutmacherin liegen Stoffballen, Regale voller Kopfformen aus Holz, Krempenformen und Nähmaschinen. Viele Arbeitsgeräte hat Westhäusler bei Ebay erstanden. „Oft aus Geschäftsaufgaben“, erzählt sie.

Für sehr feste Stoffe verwendet die Hutmacherin eine alte Riemennähmaschine von Pfaff. Die müsste aber erst einmal frei geräumt werden, denn auch hier stehen mit Fascinatorn geschmückte Puppenköpfe. Das Nähen mit historischen Maschinen liegt im Trend. Auch der Dresdner Maßschneider und Wirtschaftspreisträger Thomas Küchler setzt auf die robusten Maschinen.

Die Arbeitsabläufe der verschiedenen Kopfbedeckungen sind dabei ganz unterschiedlich. Während bei einer Mütze zuerst die Schnittentwicklung, der Zuschnitt und das Zusammennähen der Teile erfolgt, wird bei einem Filzhut der Rohling mit heißem Wasserdampf bearbeitet und dann über eine Holzform gezogen. Nach dem Trocknen wird er durch die Hutsteife gefestigt. Diese entsteht durch ein chemisches Gemisch aus Blattschellack und Brennspiritus.

In der Ecke steht eine besonders rare Maschine. „Der Hutweiter ist ein Dachbodenfund. Diese Maschinen werden gar nicht mehr hergestellt“, berichtet die Modistin.

Ein Highlight sind die Rennen auf der Galopprennbahn

Der Hut ist kein alltäglicher Bedarfsgegenstand. Im Winter musste deshalb auch der italienische Hutfabrikant Borsalino Insolvenz anmelden, obwohl die „Mafiosi-Hüte“ Filmgeschichte schrieben. Auch die Modistin kann von ihrem Handwerk allein nicht leben,. „Ich bin Hutmacherin in Teilzeit“, sagt sie. Ein Highlight sind die Pferderennen auf der Galopprennbahn, denn dort ist das alte Handwerk willkommen für neue Moden. Auch der Dresdner Hutball im Parkhotel zeigt, dass Hüte und kreative Kopfbedeckungen sich immer noch großer Beliebtheit erfreuen.

Für manche hat der Gang zum Hutmacher dem typischen Friseurbesuch in emotionalen Zeiten bereits den Rang abgelaufen. „Immer wenn ich Eheprobleme habe, brauche ich einen neuen Hut“, verriet eine Kundin der Modistin. Da dürfte sie kein Problem haben, denn „es gibt keine Hutgesichter, sondern zu jedem Körper einen Hut“, sagt Westhäusler. Es kommt nicht nur auf die Gesichtsform an, sondern auf den gesamten Körper. Vertraut man der britischen Vogue wird diesen Sommer der Turban als Kopfbedeckung sein Comeback feiern.

„Das Hutmachen soll nicht in Vergessenheit geraten“

Das Handwerk der Modistin ein alter Hut? Eher nein. „Die Nachfrage steigt“, sagt Westhäusler. Trotzdem waren Hutmacher schon damals „ein Handwerk am Rand“, berichtet sie aus ihrer Lehrzeit und hofft, dass es nie in Vergessenheit geraten wird.

„Modista Hut-& Mützenmanufaktur, Ullersdorfer Straße 36, www.modista.de, Nächste Veranstaltung: 5. Mai Rennen auf der Galopprennbahn Dresden.

Von Tomke Giedigkeit

 

DNN

14. März 2018 07:30 Uhr

 

http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Hutmacherin-Modistin-Handwerk-Dresden